Im Blasorchester ist ein Register, das seltsame Eigenschaften innehat. Einerseits wird von „Glücksspiralen“ oder „Rundposaunen“ gesprochen, andererseits von göttlichen Instrumenten: das Waldhorn. Der Hornist bläst sein Instrument an, aber nur Gott allein weiß, was dabei herauskommt.
Das Waldhorn-Register unserer Kapelle ist derzeit geschlechtlich ausgeglichen besetzt. Zwei Frauen – Sonja Kaltenbach-Seiler und Karin Schemel – und zwei Männer – Benjamin und Friedhelm Schemel – musizieren mit viel Ehrgeiz und versuchen, den Sound der Kapelle positiv zu ergänzen.
Unsere Waldhörner sind Doppelhörner, in F- und B-Stimmung. Ein Umschaltventil ermöglicht den schnellen Übergang von der einen zur anderen Stimmung.Von der Lage her ist das Horn zwischen Posaune und Trompete angesiedelt. Es verbindet das Orchesterblech mit dem Holz.
Würde man ein Horn abwickeln, so ergibt sich für das B-Horn eine Länge von 2,75 m und für das F-Horn eine Länge von 3,78 m. Diese Länge von 3,78 m für das F-Horn ist (u.a.) auch ein Grund für die gefürchteten sog. Horn-Kiekser mit denen jeder Hornist und jedes Orchester leben muss.
Zudem ist das Horn in seiner Standardform als einziges Ventilblasinstrument „linksgriffig“ gebaut, da die rechte Hand traditionell für das „Stopfen“ frei bleibt. Zum Ausgleich der Intonation wird die rechte Hand in den Trichter des Horns eingeführt. Die linke Hand bedient nicht nur drei Standartventile, sondern mit dem Daumen das Umschaltventil. Als Mundstück wird ein Trichter- mundstück eingesetzt, zusammen mit der erweiterten Stürze und Trichter wird der Klang runder und „romantischer“.
Im Blasorchester spielen die Waldhörner oft mit den Saxophonen oder den Tenorhörnern zusammen. In der Folkloreliteratur (Polka und Walzer) gesellen sie sich gerne zu den Posaunen mit dem Nachschlag. Die symphonische Blasmusik bestückt die Waldhörner zwei- bis vierstimmig, oftmals mit Solopassagen, und in der Filmmusik kann auf den Waldhornklang nicht verzichtet werden. Schließlich gibt es noch dankbare Horn-Quartette, die für den Musiker bzw. die Musikerin motivierend sind, innerhalb des Registers eigenständige Musikstücke in Harmoniemusik zu spielen.